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International PHP Conference 2011: Tag 2

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Tag 2 der IPC. Diesmal ausgeschlafener und nach einem guten Frühstück im Hotel begann die Konferenz mit der Keynote „A cloudy blue-sky Brainstorm“ von Michiel de Jong. Eigentlich sollte der Begriff „Cloud“ ein wenig beleuchtet werden, aber ich fand es war eher eine Hommage auf diverse Open-Source-Produkte und -Firmen, für mich nicht wirklich hilfreich und eher uninteressant, schade.

Etwas besser war die erste Session „Web Performance – Test und Analyse automatisieren“, in der Klaus Enzenhofer über die dynatrace Ajax Edition gesprochen hat. Er hat gezeigt wie man funktionale Tests mit JUnit erstellt, mit dynatrace Performance-Daten im Browser erhebt und dann über die Zeit automatisiert Veränderungen in den Performancewerten bemerken kann. Leider funktioniert es nur unter Windows und hat noch einige andere Macken, von denen einige in der kommerziellen Version behoben sind. Insgesamt interessant gehört zu haben, wird aber bei mir/uns wohl nicht zum Einsatz kommen.

Nach der Kaffeepause hat Christian Kuhn aus seinem Alltag berichtet, wie schwer es sein kann Video-Streaming zu realisieren. Relativ einfach lösbar ist dabei das Video-on-Demand-Streaming a la Youtube, wobei auch dort verschiedene Browser, Plugins und Bandbreiten Probleme machen. Der Titel der Session „HTTP-Live-Video-Streaming nicht nur für mobile Devices“ lässt vermuten dass das eigentliche Problem bei Live-Streaming liegt, also Übertragungen von Video mit maximal 60 Sekunden Verzögerung. HTTP-Streaming gehört die Zukunft, die Verbreitung wächst und es gibt serverseitig bereits Software für HTTP-Streaming. Eine Live-Demo im Raum und eine kurze Live-Übertragung auf TwitCasting haben gezeigt dass es funktioniert. Christian prognostiziert ein starkes Wachstum im Video-Bereich, auch Google geht davon aus dass in Zukunft viele private Home-made Videostreams aus dem Boden sprießen werden.

Nach dem guten und reichlichen Mittagessen stand die Keynote von David Zuelke auf dem Plan. Er zeigte den Teilnehmern in sehr gutem Englisch und mit witzigen Geek-Anspielungen „How the Web Evolves with Hypermedia“. Bei Twitter findet man während der Keynote viele Tweets, und allein die Tatsache dass David während der Keynote vor ~500 Zuhörern souverän die Slides berichtigt hat zeigt seine Klasse. Gegen Ende wurde es noch etwas greifbarer als der Fokus auf REST und die Probleme damit unter die Lupe genommen wurden. Insgesamt mein Highlight des Tages.

Tobias Kunze von RedHat hat in seinem Talk „Leveraging PaaS to Tune and Monitor Apps in the Cloud“ das neue Produkt OpenShift näher vorgestellt, das auf Amazons EC2 Instanzen aufsetzt und mit dem man leicht eine Cloud/Cluster-Umgebung zusammenklicken kann. Dabei ist das Monitoring integraler Bestandteil, und es gibt tolle Formulare um die wichtigsten Einstellungen vorzunehmen. Und falls mehr nötig ist gibt es auch einen Expertenmodus, mit dem man auch selbst in den Konfigurationsdateien arbeiten kann. Mit wenigen Klicks sind Webserver, Cache, Datenbanken etc. eingerichtet und leicht kopierbar, und da alles automatisierbar ist können ganze Umgebungen kopiert werden. Mit der Labs-Version wird das ganze auch auf eigener Hardware möglich sein. Gerade läuft die Developer-Preview-Phase, in der alles kostenfrei getestet werden kann. Werde ich mir auf jeden Fall zuhause anschauen.

Nach der Kaffeepause ging Maciej Skierkowski von PHPFog (bzw. AppFog) auf einen Lebenslauf ein der auf viele von uns zutrifft: Klein angefangen mit einer kleinen Webseite mit Shares Hosting wurden irgendwann eigene dedizierte Server nötig, die auch selbst installiert, upgedated, gebackupt und erweitert werden müssen. Mit dem Zwischenfazit „Wir verbringen weniger Zeit mit Programmieren und zu viel Zeit mit lästigen Infrastrukturaufgaben“ leitete er über auf PHPFog. „Infrastructure sucks: Why you need a PaaS“ machte klar dass spezialisierte Firmen häufig die bessere Lösung sind, und man sich wenn möglich um nichts mehr kümmern muss was unter der Apache-Ebene abläuft. Man gibt Arbeit ab an Experten, und muss dafür natürlich auch etwas bezahlen, aber es gibt eine Menge Vorteile, die das Geld evtl. wert sind. Ich habe hier im Blog ja bereits CloudControl vorgestellt, es gibt natürlich einige Einschränkungen bei einem PaaS Betrieb, aber für viele kleinere Projekte sind diese kein Problem. Ich habe bereits PHPFog und Orchestra.io auf meiner Liste und werde sie bald hier im Blog ausführlicher vorstellen.

Stefan Priebsch suchte in seinem Talk nach Franchise-Partnern für seine BinaryBurger Kette. Anhand von Fast-Food-Mitarbeitern, Köchen, Geräten und Abläufen visualisierte er häufige Architekturprobleme inklusive Lösungen. „Scalable high-performance Architectures“ kennen wir alle aus der Realität in Restaurants und Betrieben, wir müssen sie nur auf IT-Systeme übersetzen und anwenden. Asynchrone Verarbeitung, Queues und Caches sind nur einige Begriffe die man bei der Architektur in Betracht ziehen sollte.

Das Abendessen war wieder ein Schmaus, und mit Freibier konnte man die meisten Entwickler auch gut ködern. Um 19:30 Uhr gab es eine neue Folge der PHPopstars, moderiert von Carola Köhntopp, die ich mir jedoch diesmal nicht angeschaut habe.

Ein Top-Thema bei Twitter den Tag über war das Fehlen einer „Mayflower Kaffee-Lounge“. Bin auf nächstes Jahr gespannt ob Mayflower etwas dagegen unternimmt.

Morgen geht es weiter!

Written by Michael Kliewe

Oktober 11th, 2011 at 11:26 pm

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  1. Michael Kliewe

    17 Okt 11 at 10:11

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