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Informationsflut aus Sozialen Netzwerken: Beispiel Email-Adressen via Twitter

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Twitter produziert eine Menge Informationen, aber auch eine Menge Müll und gibt auch persönliche Daten preis. Ähnliches gilt für soziale Netzwerke, ich glaub ich muss keine nennen. Ein gefundenes Fressen für alle Spammer und Datensammler.

Ab und zu findet man einen Bericht darüber, wie jemand Daten automatisiert gesammelt hat, die frei verfügbar und lesbar sind. Wenn man mit dem Browser hinsurft darf man sie lesen, aber ein automatisiertes Sammeln genau der Daten ist nicht erlaubt. Die Guten mögen sich dran halten, aber das sind leider nicht alle Menschen.

Hier ein kleines Beispiel: Wenn man die Twitter-API nutzt um nach gültigen Email-Adressen zu suchen wird man von Antworten überrollt. Eine Goldgrube für Spammer, die normalerweise einige Cent pro gültiger Email Adresse bezahlen, nun bekommen sie sie ganz kostenlos und auf dem Präsentierteller von Benutzern, die (häufig) nicht wissen was sie tun.

Eine einfache Anfrage wäre beispielsweise: gmail.com OR hotmail.com OR „email me“

Ergebnis: ungefähr 10 Email-Adressen pro Minute, und das nur bei 2 Domains! Ich möchte gar nicht wissen was bei einer ausgeweiteten oder intelligenteren Suchanfrage rauskäme. Oder aber man durchsucht die komplette Public Timeline, ich weiß nicht ob das geht. Versteht mich nicht falsch, ich möchte niemanden ermutigen zum Spammer zu werden, es soll nur gezeigt werden was möglich ist. Die Idee stammt auch nicht von mir, sondern wurde bereits im Mai 2009 veröffentlicht, inklusive PHP-Script zur Filterung der Tweets. Eine Suche nach Twitter Email Grabber befördert unglaublich viele, teils „gute“ Scripte zutage. Eine Einstiegshürde gibt es nicht.

Was ich damit zeigen und sagen will: Daten, die von jedem gelesen werden können, und sei es auch nur kurz („Das Netz vergisst nicht“), werden auch gelesen, missbraucht und gesammelt. Ich nehme an dass jeder meiner Leser das weiß und beherzigt, aber viele Leute da draußen, auch aus dem Bekanntenkreis, tun das nicht. Ich bekam letztens eine „Grußkarte“ auf meine eigentlich dem Internet unbekannte Email-Adresse, eine Verwandte wollte mir einfach eine virtuelle Karte zukommen lassen. Dass dieser Dienst meine Email-Adresse vielleicht sammelt und weitergibt, war unbekannt. Und so darf ich mir bereits wieder eine neue Email-Adresse zulegen, da kann ich mir eine noch so kryptische Adresse anlegen, durch solche Aktionen muss sie nicht erraten werden und der Sammeldienst kann sich auch relativ sicher sein dass sie aktiv ist und gelesen wird.

Das war: Das Wort zum Sonntag.

Written by Michael Kliewe

Dezember 5th, 2010 at 9:37 am

4 Responses to 'Informationsflut aus Sozialen Netzwerken: Beispiel Email-Adressen via Twitter'

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  1. Ich seh das Problem nicht so dramatisch. Es ist die Aufgabe der Provider bzw. der Mailserver Admins Spam zu blocken bzw. zu filtern. Entsprechende White & Blacklists verwenden, dazu noch Spamassassin und ClamAV. Die paar Spams, die da noch durchkommen, filtert dann der Spamfilter im Mailclient.

    Hannes Dorn

    5 Dez 10 at 10:24

  2. @Hannes: D.h. ich darf deine Email-Adresse publik machen und öffentlich verbreiten?

    Michael Kliewe

    5 Dez 10 at 10:28

  3. Wenn deine Bekannte deine Email-Adresse „missbraucht“ hat, dann liegt der Fehler aber bei dir. Du hast nicht nachgedacht wem du deine Email-Adresse gibst 😉

    Ich habe es mittlerweile aufgegeben. Wegwerfadressen kann man halt nur einmal verwenden, wären also nichts für Twitter&Co. Und alle paar Wochen die Email-Adresse zu ändern nur damit man später merkt das man irgendwo vergessen hat die neue anzugeben, ist auf Dauer mühselig.
    Also erduldet man das ganze und versucht sich nur noch da zu registrieren wo die Daten halbwegs sicher sind. Erstmal mit einer Mülleimer-Adresse, eine Adresse die nicht so wirklich wichtig ist. Später, wenn der Dienst sich bewährt hat und die Daten relativ sicher scheinen, mit einer etwas „wertvolleren“ Adresse.

    Ralf

    5 Dez 10 at 13:53

  4. @Hannes: Das Problem bei allen gefilterten E-Mails, ist aber auch, dass durchaus gewollte E-Mails weggefiltert werden und auch das kann zu einem erheblichen Schaden werden. Z.B. wurde nicht schnell genug auf ein Anfrage eines potenziellen Kunden geantwortet, weil sie erst zu spät im Spam-Filter oder gar nicht bemerkt wurde. Ein Konkurrent war schneller und erhält den Zuschlag.
    Spam ist und bleibt ein ernstes Problem und ich finde es nach wie vor dramatisch – zumindest wenn es um den Geschäfts-Mail-Verkehr geht.

    Steffen

    5 Dez 10 at 22:24

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