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PHP Clouds und Platform as a Service (PaaS): phpcloud von Zend

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Die Zend Cloud phpcloud wurde auf der ZendCon 2011 im Oktober vorgestellt, ich habe mich natürlich direkt vorregistriert und seitdem auf einen Invite gewartet. Nun habe ich einen Invite-Key bekommen und direkt ein wenig damit experimentiert.

Dieser Artikel stellt also eine weitere Platform-as-a-Service (PaaS) für PHP vor. Die Applikationen laufen auf einem Fundament namens Zend Application Fabric (ein aufgebohrter Zend Server) und können entweder in einer private Cloud oder bei einem der folgenden Anbieter gehostet werden: Rightscale, Amazon, IBM oder Rackspace (Info).

Die Registrierung verlangt aktuell einen Zend-Account und den besagten Invite-Key. Danach muss man als nächstes einen Container anlegen in dem die Applikationen laufen werden. Ich lege also einen ersten Testcontainer an:

Das gewählte Passwort ist, wie dort auch zu lesen ist, gleichzeitig auch das MySQL Passwort und das Passwort für die Zend Server Oberfläche. Es gibt die Möglichkeit einen SSH-Key hochzuladen oder ein neues Paar generieren zu lassen. Diese werden später für die Git und SFTP Verbindungen benötigt.

Den Container kann man auch administrieren: Snapshots erstellen, Zurücksetzen und Löschen. Während der Beta kann man auch weitere Container anfordern.

Der neue Container enthält dann eine Default-Application, die wir nun verwalten können. Auf der Seite erscheint eine phpcloud Willkommensseite. Wir können mit einem Klick nun weitere leere Applikationen erstellen oder auch andere vorgefertigte Applikationen installieren:

Die neue Applikation können wir nun direkt aufrufen. Wir können den Code natürlich auch verändern, und zwar entweder via GIT oder via SFTP. Zend Studio bietet eine gute Integration, dort ist es etwas einfacher die Applikation einzubinden, aber prinzipiell kann natürlich jeder Client genutzt werden der GIT oder SFTP Support bietet. Hier beispielsweise mit PHPStorm per SFTP:

PHPStorm beschwert sich wenn kein passender Public Key gefunden wird, den kann man aber herunterladen von der phpcloud Administrationsoberfläche. Die Verzeichnisstruktur ist auf den ersten Blick kompliziert da dort auch mit Versionen hantiert werden kann. Uns interessiert erstmal nur der untere public-Ordner der Default Application: applications/container-root/public den wir als Project-Root festlegen. blog1 ist übrigens eine 1-Click-Wordpress-Blog-Application.

Und schon kann in der Cloud programmiert werden, bei jedem Speichervorgang wird die Datei per SFTP hochgeladen. Wer lieber mit Versionskontrolle, in diesem Fall GIT arbeitet, kann das natürlich auch wunderbar tun.

Wenn man Code Tracing aktiviert kann man auch online Requests untersuchen, extrem cool!

Der Container kann nun auch via Zend Server GUI gemonitored und administriert werden. Der Zend Server ist ziemlich mächtig und es macht viel Spass damit zu arbeiten. Für Details sollte man es sich selbst angucken, einige Stichworte sind Events, Jobs, Queue, Logs, Rules, php.ini Einstellungen, Monitoring usw.

Bei ausgehenden E-Mails hat Zend das selbe Problem wie alle Cloud-Provider, selbst versenden kann die Cloud nicht und benötigt einen externen Mail-Server der das übernimmt.

Insgesamt eine sehr nette Cloud muss man sagen. Wie gesagt aktuell Beta und nur mit Einladung, wer Interesse hat sollte sich also vormerken und auf eine Einladung warten. Die Features sind im großen und ganzen mit anderen Mitbewerbern vergleichbar (PHP 5.3, SFTP, GIT), nur der mächtige Zend Server sticht etwas heraus. Die mitgelieferte Job-Queue überragt auch die meisten anderen, ebenso wie Code-Tracing, das umfangreiche Monitoring und Event-Handling. Zur Zeit fehlt aber Unterstützung für Memcached, CouchDB/MongoDB und andere Dinge die man so brauchen könnte. Bin sehr gespannt wann die kommen und wie die Preisstrukturen später aussehen werden.

Written by Michael Kliewe

November 14th, 2011 at 9:25 am

3 Responses to 'PHP Clouds und Platform as a Service (PaaS): phpcloud von Zend'

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  1. Das Code-Tracing im Zend Server gehört wirklich zum besten was einem mit PHP passieren kann.
    Ansonsten: Danke für den tollen Artikel, das gibt einen wirklich guten ersten Einblick in die neue Cloud.

    Sascha Presnac

    14 Nov 11 at 12:54

  2. Mal eine doofe Frage:
    Wozu braucht man sowas?

    T-Rex

    16 Nov 11 at 15:55

  3. Eine gute – und wie ich finde auch bessere 🙂 – Alternative zur PHP-Entwicklung unter Nutzung einer Virtuellen Maschine ist übrigens ZF-Boilerplate (http://zf-boilerplate.com). Ich finde T-Rex’s Frage in der Tat sehr berechtigt … warum sollte ich meine Dev VM in der Cloud hosten? Wieso nicht lokal bei mir auf dem Rechner?

    Michael

    3 Dez 11 at 00:11

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